Dr. med. Ludwig-Chr. Krüger
Facharzt für Allgemeinmedizin
Rudolf-Breitscheid-Straße 13
16775 Gransee

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Reisemedizin und Impfprophylaxe -
Reisen in tropische Gebiete bedürfen einer
sorgfältigen medizinischen Vorbereitung


Reisemedizin wird immer wichtiger!


Die Deutschen reisen viel und gern - es heißt, sei seien "Reiseweltmeister". Zwei Drittel der deutschen Urlauber entscheiden sich für Ferien im Ausland. Eine gesundheitliche Reisevorsorge wird besonders dann nötig, wenn es in tropische oder wenig entwickelte Länder geht. Das Thema Reisemedizin nimmt an Bedeutung zu - zum einen, weil aufgrund der sich verändernden Altersstruktur immer mehr aktive Senioren sich in ferne Länder begeben, und zum anderen, weil der Trend zu Aktivurlaub und Abenteuertourismus bei den jüngeren Reisenden zunimmt. Beide Gruppen benötigen verstärkte medizinische Betreuung: Weil ältere Reisende trotz ihrer Aktivität und Entdeckerlust mitunter chronisch erkrankt und deshalb vermehrt betreuungsbedürftig sind und weil Abenteuerurlaub stets auch erhöhte Gesundheitsrisiken birgt. Die Problematik Reiseimpfungen und reisemedizinische Beratung stellt sich daher jedem Hausarzt - Tendenz steigend.


Last-Minute? Impfen nicht auf den letzten Drücker!


Bei Reisen in tropische Gebiete sollten immer auch auch die hierfür nötigen Impfungen sorgfältig geplant werden. Der Impfplan muss das Reiseziel, die Dauer, die Jahreszeit und die Art der Reise berücksichtigen. Dieser Plan ist individuell und komplex, denn es ist zu beachten, dass einige Impfungen einen Mindestabstand zu anderen Immpfungen haben, manche Impfungen mehrfach verabreicht werden müssen, bis Impfschutz eintritt, und schließlich die Tatsache, dass nicht sofort nach Applikation des Impfstoffs ein ausreichender Schutz vorliegt. Last-Minute-Reisende haben demnach Schwierigkeiten, einen umfassenden Impfschutz rechtzeitig und vollständig zu erhalten.


Jeder Reisende muss sich selbst vorbereiten!


Impfungen geschehen nur mit Einwilligung des Patienten. Ob geimpft wird, entscheidet allein der Impfling - beziehungsweise bei Minderjährigen die Erziehungsberechtigten. Jeder Reisende muss sich darüber im Klaren sein, in welche geographischen Regionen er sich begibt und muss sich über Gefahren und Risiken erkundigen. Der Reisende selbst muss frühzeitig in der Reiseplanung auch an Gesundheitsvorsorgemaßnahmen denken und sich hierfür genügend Zeit einräumen. Er muss eigeninitiativ eine reisemedizinische Beratung aufsuchen. Jeder Impfung geht dann eine gründliche Aufklärung voraus; sie umfasst Informationen über die zu verhütenden Krankheiten und den Nutzen der Impfung, die Kontraindikationen, die Durchführung der Impfung, den Beginn und die Dauer des Impfschutzes, das Verhalten nach der Impfung, mögliche Nebenwirkungen und Komplikationen sowie die Notwendigkeit und die Termine von Folge- und Auffrischimpfungen. Selbstverständlich wird jede Impfung im Impfausweis - übrigens ein wichtiges, von Patienten oft vernachlässigtes Dokument! - exakt und nachvollziehbar eingetragen.


Es gibt allgemein empfohlene und vorgeschriebene Impfungen!


Zu den allgemein empfohlenen Impfungen gehört der Schutz gegen Tetanus, Diphtherie und Poliomyelitis (Kinderlähmung). Gegen Gelbfieber und die Meningokokken-Meningitis gibt es vorgeschriebene Impfungen. Gelbfieberimpfungen dürfen nur autorisierte Impfzentren durchführen - alle anderen Impfungen kann jeder Arzt verabreichen. Impfungen gegen Hepatitis A und B, Typhus, Tollwut, Cholera, FSME, Japanische Enzephalitis, Influenza, Pneumokokkeninfektion, Masern und Varizellen gehören zu den Indikationsimpfungen. Sie werden also nur dann verabreicht, wenn Gefährdung und Umstände es erfordern - auch unabhängig von Reisen. Bei bestimmten Personengruppen müssen Besonderheiten bei einer Impfung beachtet werden - etwa bei Schwangeren, Kindern, Senioren, Patienten mit gestörter Immunabwehr und Patienten mit einer HIV-Infektion.


Internetadressen zum Thema Reisemedizin und Reiseimpfungen:
◊ Weltgesundheitsorganisation WHO: www.who.int
◊ Robert-Koch-Institut Berlin: www.rki.de
◊ Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin
  und Internationale Gesundheit (DTG): www.dtg.org