Dr. med. Ludwig-Chr. Krüger
Facharzt für Allgemeinmedizin
Rudolf-Breitscheid-Straße 13
16775 Gransee

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Auf den Waldspaziergang muss man nicht verzichten!
Information zu Kleidung, Impfung und Behandlung


Ein Hut nützt wenig!


Die Schildzecke - auch Holzbock genannt - und die Auwaldzecke sind die beiden bekanntesten Zeckenarten in unserer Gegend. Zecken leben in Feuchtgebieten und sind gegen Austrocknung empfindlich. Sie leben deshalb nicht auf dem Baum, sondern in bodennahen Gräsern und niedrigem Buschwerk. Es gehört zu den Ammenmärchen, im Wald besser einen Hut zu tragen, um sich vor herabfallenden Zecken zu schützen. Einzig wirksame Methode, sich vor Zecken zu schützen, ist die Verwendung Insekten abweisender Hautmittel und vernünftige Kleidung: lange Hosen, lange Ärmel, geschlossene Schuhe. Aber auch dann gibt es keinen sicheren Schutz, denn Zecken können hartnäckig sein und unter die Kleidung kriechen.


Kontrolle nach dem Waldspaziergang!


Am besten, man fahndet nach dem Spaziergang, dem Waldlauf oder dem Pilzesammeln aufmerksam nach den ungebetenen Gästen, indem man den ganzen Körper absucht - auch die Regionen, die von Kleidung bedeckt waren! Hat sich trotz aller Vorsicht eine oder mehrere Zecke festgebissen - keine Panik! Sie lassen sich behutsam entfernen - wichtig ist nur, dass dies so früh wie möglich nach dem Befall geschieht!


Zecken richtig entfernen!


Nicht unbedacht an dem in der Haut festgehakten Insekt ziehen oder drehen! Zecken lassen sich am besten mit einer spitzen Pinzette oder - besser noch - mit einer speziell entwickelten Zeckenzange entfernen. Sie ist in der Apotheke erhältlich. Je früher die Zecke nach dem Biss entfernt wird, desto besser! Denn Zecken sind Träger von Krankheitserregern, und beim Festsaugen in der Haut können sie übertragen werden. Diese Gefahr besteht besonders dann, wenn der Zeckenleib aus der Haut gerissen und dabei zerquetscht wird. Pinzetten mit platten Spitzen sind deshalb nicht geeignet! Wichtig ist auch die Kontrolle, ob ein Rest des Insekts in der Haut verblieben ist - wer nicht sicher ist, ob das Insekt wirklich vollständig entfernt ist, sollte den Arzt aufsuchen. Achtung! Auch eine entfernte Zecke lebt noch weiter und kann erneut zubeißen - deshalb gleich entsorgen!


Beim Zeckenbiss den Arzt aufsuchen? Vorsichtshalber ja!


Wenn nach dem Entfernen noch schwarze Reste des Tieres in der Haut zu sehen sind oder man nicht weiß, ob man die Zecke beim Entfernen wirklich vollständig erwischt hat, sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen. Ein Arztbesuch empfiehlt sich auch dann, wenn man seinen Impfschutz überprüfen lassen möchte - denn Zecken können verschiedene Infektionen auslösen, die ärztlich behandelt werden müssen:
◊ Hauteiterungen, Lymphangitis
◊ die Lyme-Borreliose
◊ die Hirnhautentzündung (FSME).


Wichtig zu wissen: Gegen Zecken selbst gibt es keine Imfpung, nur gegen die gefährliche FSME ist vorsorglich eine Impfung möglich. Gegen die Borreliose hingegen gibt es keine Impfung - es ist aber eine Erkrankung, die sich im Frühstadium mit Antibiotika gut behandeln lässt.


Auf Warnzeichen achten!


Wenn sich an der Bissstelle sichtbar Eiter bildet oder die Haut rötet, muss umgehend eine ärztliche Behandlung erfolgen. Erst recht, wenn Fieber, Kopfschmerzen, Gelenkschwellungen, Kreislaufbeschwerden oder Lähmungserscheinungen im Gesicht auftreten.
• Hautentzündungen lassen sich normalerweise gut mit lokal aufzutragenden antiseptischen Salben behandeln.
• Gesichtslähmungen und ein roter, sich ausbreitender Ausschlag um die Bissstelle weisen darauf hin, dass eine Borrelioseinfektion eingetreten ist. Im Frühstadium ist sie gut mit Antbiotika zu behandeln. Deshalb ist es so wichtig, nach dem Biss so bald wie möglich ärztlichen Rat einzuholen!
• Die Hirnhautentzündung FSME ist eine schwerwiegende Erkrankung, die selten auch tödlich verlaufen kann. Für sie gibt es keine spezielle Behandlung. Daher ist die vorsorgliche Impfung so wichtig! Besonders für jene, die sich in so genannten Zecken-Risikogebieten aufhalten - auch vorübergehend. Gegenwärtig sind das Region in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Thüringen.

Mehr Informationen über Borreliose:
www.borreliose24.de


Übersichtskarten mit allen Risikogebieten findet man unter www.zecken.de und www.zecken.info