Dr. med. Ludwig-Chr. Krüger
Facharzt für Allgemeinmedizin
Rudolf-Breitscheid-Straße 13
16775 Gransee

→  
→  
→  
→  
→  
→  
→  
→  
→  
→  
→  
→  
→  
→  

Alternative Heilmethoden


Gesamtheitliche Betrachtung des Organismus


Es ist in den vergangenen Jahren zunehmend populärer geworden, Krankheiten auf anderem Wege als dem der klassischen Schulmedizin mit herkömmlicher Medikamentenbehandlung zu lindern oder zu heilen. Während die klassische Schulmedizin sich überwiegend auf neuartige und meist synthetisch hergestellte Medikamente zur Behandlung einzelner Symptome und Erkrankungen konzentriert, fokussieren alternative Heilverfahren die Anwendung natürlicher Substanzen und berücksichtigen das enge Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Die Sammelbezeichnung Alternative Heilverfahren umfasst also Methoden auf der Basis einer gesamtheitlichen Betrachtung des menschlichen Organismus in unverstellter Beziehung zur Natur. Zu diesen Heilverfahren gehören die so genannte Naturmedizin, die Homöopathie und die antroposophische Medizin.


Naturmedizin mit Pflanzenwirkstoffen

In der Naturmedizin liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung und Verbesserung wirksamer Medikamente aus Heilpflanzen. Basis der Naturmedizin ist das Vertrauen in die Erfahrung: Durch alle Jahrhunderte haben die Menschen heilende und lindernde Pflanzenwirkstoffe eingesetzt. Ihre Wirkweisen sind also bekannt. Es scheint daher logisch, dass mit ihnen ganz und gar unerwartete und womöglich schwerwiegende Nebenwirkungen weniger zu erwarten sind als bei komplett neu hergestellten Substanzen.


Homöopathie: Ähnliches durch Ähnliches behandeln


Die Homöopathie fußt auf der Philosophie, dass Ähnliches durch Ähnliches behandelt werden soll. Grundgedanke der homöopathischen Verfahren ist es, die Selbstheilungskräfte des Menschen zu aktivieren. Man kann sagen, dass die Anwendung homöopathischer Verfahren dem Organismus einen „Schubs“ gibt und ihn dazu anregt, sich gegen die krankmachenden Ursachen aus eigener Kraft zu wehren: Der behandelnde Heilpraktiker verabreicht dem Erkrankten Substanzen und Arzneien, die beim gesunden Menschen die gleichen Symptome der Erkrankung hervorbringen würde. Dabei spielt der Grad der Verdünnung der Substanz die wesentliche Rolle: Die homöopathische Medizin wird in starker Verdünnung – so genannten Potenzen – verabreicht; eine immer weiter fortschreitende Potenzierung entfaltet schließlich die Wirkung des Medikamentes.


Wiederherstellung verlorener Harmonie


Die anthroposophische Medizin ist eine geisteswissenschaftliche Erweiterung der naturwissenschaftlichen Medizin und basiert auf der Lehre Rudolf Steiners. Ihr liegt die Betrachtung des Menschen als viergliedriges Wesen zu Grunde – physischer Leib, Ätherleib (Lebensleib), Astralleib (Seele) und Ich (Geist) – und ihrer Balance. Wenn die Balance gestört ist, entstehen Krankheiten. Ziel der anthroposophischen Medizin ist es, verlorene Harmonie wiederherzustellen. Dies kann durch therapeutisches Malen, therapeutische Sprachgestaltung, Musik- und Gesangstherapie, Bewegungstherapie (Heileurythmie), Massage, Einreibungen und äußere Anwendungen in der Krankenpflege geschehen.


Ergänzung klassischer medizinischer Verfahren


Zu dem weiten Feld der alternativen Heilmethoden zählt man auch die Anwendung von Nadeln, Massagen, Reizstrom oder Wasser. Nicht alle alternativen Heilmethoden sind wissenschaftlich begründet. Aber sie können im diagnostischen Konzept und der Wirkweise klassische medizinische Verfahren komplementär ergänzen, zum Teil auch ersetzen. Keinesfalls ersetzbar ist allerdings die klassische Medizin zum Beispiel bei Unfällen und Traumata, bei lebensbedrohlichen Zuständen mit Versagen des Herz- und Kreislaufsystems, in Notfallsituationen mit akuten Beschwerden unklarer Herkunft oder bei Krebserkrankungen. Erst wenn der Organismus stabilisiert ist und außer Gefahr, können alternative Heilmethoden verantwortungsbewusst eingesetzt werden und dabei helfen, Ursachen der Erkrankung ganzheitlich zu beheben und Beschwerden zu lindern – und schließlich den Menschen heilen helfen.