Dr. med. Ludwig-Chr. Krüger
Facharzt für Allgemeinmedizin
Rudolf-Breitscheid-Straße 13
16775 Gransee

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Das Trinken nicht vergessen!


Wasser ist lebensnotwendig!


Der menschliche Körper besteht zu mehr als der Hälfte aus Wasser - bei einem Neugeborenen sind es sogar 75 Prozent. Der Mensch baucht das Wasser dringend zum Leben - jeden Tag! Zwar lässt sich eine gewisse Zeit ohne feste Nahrung überbrücken, aber ohne Flüssigkeitszufuhr stirbt der Mensch schon nach wenigen Tagen. Der Organismus ist auf Wasser angewiesen. Denn es ist Transportmittel, Kühlmittel, Lösungsmittel und Reaktionspartner bei chemischen Reaktionen im Stoffwechsel.


Die Menge muss stimmen!


Rund 2, 7 Liter Wasser setzt der Mensch jeden Tag um - diese Menge nimmt er auf und gibt sie auch wieder ab. Die Aufnahme setzt sich zusammen aus etwa 1,5 Liter Getränken, knapp einem Liter aus fester Nahrung und rund 300 Milliliter aus dem Nährstoffabbau. Das ist wichtig zu wissen: Im Stoffwechsel entsteht durch Oxidation auch Wasser. Die Menge hängt von der Art und Zusammensetzung der aufgenommenen Nahrung ab. Am meisten Oxidationswasser entsteht aus dem Fettabbau, am wenigsten durch den Eiweißabbau. Wer Gewichtsprobleme hat und vorübergehend weniger Nahrung zu sich nimmt, um abzunehmen, muss daher besonders aufpassen: Denn dem Körper fehlt nicht nur das Wasser aus der festen Nahrung, sondern obendrein das Wasser aus dem Nährstoffabbau. Besonders bei alten Menschen, die weniger Nahrung zu sich nehmen, droht dann ganz schnell das Austrocknen des Körpers.


Die Wasserabgabe erfolgt über die Haut (Schweiß), die Lunge (Atem), die Nieren (Urin) und den Darm (Stuhl). Die Menge der Wasseraufnahme und der Wasserabgabe sind beim gesunden Menschen gleich - die Bilanz muss ausgeglichen sein. Ist das nicht der Fall, lagert der Körper Wasser ein. Das ist ein wichtiges Krankheitszeichen! Wasseransammlungen zum Beispiel in den Beinen (Ödeme) weisen auf eine Herzschwäche hin, Wasser im Bauch (Aszites) ist eine Begleiterscheinung zum Beispiel einer schweren Lebererkrankung. Unbedingt ist der Arzt aufzusuchen, wenn die Harnausscheidung gering ist, obwohl man viel trinkt.


Wer viel schwitzt, gibt viel Wasser über die Haut und über die Lunge ab. Für Sportler und Kinder sowie jedermann bei Hitze, trockener und kalter Luft gilt: trinken, trinken, trinken! Auch eine erhöhte Kochsalzaufnahme (Salzstangen, Chips, gesalzene Nüsse!), eine erhöhte Proteinaufnahme oder Begleiterscheinungen von Erkrankungen, etwa Fieber, Durchfall und Erbrechen machen es nötig, bewusst viel mehr zu trinken als üblich.


Wasser ist der beste Durstlöscher!


Am besten Wasser. Denn auch Getränke liefern jede Menge Kalorien, zum Beispiel Bier und Wein - abgesehen vom nicht unbedenklichen Alkoholgehalt. Oder Limonaden - sie sind bedenklich wegen des hohen Zuckergehaltes, der zu Zahnschäden führt, und sie löschen den Durst nicht nachhaltig. Naturreine Säfte sind gut, weil sie vitaminhaltig sind - aber zu beachten ist, dass auch Fruchtsäure die Zähne angreift. Kaffee ist kein Durstlöscher! Im Gegenteil - zu jeder Tasse Kaffee gehört zusätzlich ein Glas Wasser, weil der Kaffee harntreibend wirkt und dem Körper Wasser entzieht. Zum Durstlöschen eignet sich am besten frisches Wasser oder Mineralwasser und ungesüßter Tee - zwei Liter davon müssen es jeden Tag sein!


Wer zu wenig trinkt, spürt das selbst: Durstgefühl stellt sich ein, der Mund wird trocken, die Leistungsfähigkeit sinkt, die Harnproduktion ist reduziert - man muss weniger häufig oder gar nicht mehr zur Toilette. Das alles sind Warnzeichen, die zum Trinken auffordern! Flüssigkeitsmangel kann zu erhöhtem Puls, zur erhöhten Temperatur bis hin zu Muskelkrämpfen, Verwirrtheit und Kreislaufversagen führen!


Selbst auf einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt zu achten, ist kein Zauberwerk und ganz einfach:


◊Achten Sie darauf, in jeder Stunde ein ganzes Glas Wasser zu leeren.
◊Warten Sie nicht, bis sich Durstgefühl einstellt!
◊Nehmen Sie stets Wasser mit, wenn Sie unterwegs sind.
◊Beobachten Sie Ihren Urin: Ist er ganz hell, fast tansparent, so sind Sie richtig hydriert. Ist er hingegen gelb und dunkel, brauchen Sie dringend Flüssigkeit!
◊Beobachten Sie Ihre Haut, zum Beispiel an der Handaußenseite: Wenn Sie die Haut mit zwei Fingern hochziehen und die Falte stehenbleibt, so besteht dringend Flüssigkeitsbedarf! Glättet sich hingegen die Haut sofort wieder, stimmt der Spannungszustand (der Turgor), und Sie sind richtig hydriert.